Am Samstagabend gaben die Kirchheimer Profi-Basketballer ihr Debut vor heimischer Kulisse in der Sporthalle Stadtmitte zur Saison 2018/19 der BARMER 2. Basketball Bundesliga PRO A gegen die Artland Dragons Quakenbrück.

Zum ersten Mal präsentiert sich die 2. Liga mit dem neuen Namenssponsor BARMER und im Zuge der voranschreitenden Professionalisierung der 2. Liga und zur Aufwertung der äußeren Erscheinung sind ab der Spielzeit 18/19 in den ProA- Hallen Standkorbanlagen verpflichtend. Darüberhinaus muss jeder ProA-Ligist einen zweiten hauptamtlichen Nachwuchstrainer beschäftigen.

Standkörbe waren beim ersten Spiel der Ritter nicht zu bewundern – es wurde nach wie vor auf Hängekörbe geworfen, und auch LED-Banden waren noch nicht vorhanden.

Kirchheim hat mit Kronhardt, Koch, Wenzel und Rendleman vier Spieler der vergangenen Jahre gehalten. Neu sind die US-Amerikaner Graf, Goodwin und Canty sowie deutsche Spieler wie Daubner, Wohlrath, Nicklaus und Abraha. Constantin Ebert hat sich leider schon im ersten Testspiel

einen Kreuzbandriss zugezogen – er fällt die gesamte Saison aus. Für ihn wurde mit Caleb Oetjen ein weiterer US-Spieler für die Aufbauposition verpflichtet – er kam aber noch nicht zum Einsatz.

Das hatte zur Folge dass DaJuan Graf die gesamten 40 Minuten auf dem Feld stand und den Spielaufbau der Ritter alleine schultern musste – keine ideale Konstellation. Ihm wurde das Leben denn auch vom Gegner schwer gemacht, besonders Jannes Hundt beackerte ihn pausenlos und raubte ihm zusehends Kraft und Nerven.

Dazu kam eine denkbar schlechte Trefferquote der Knights – in der ersten Halbzeit fiel lediglich einer von 16 ! Dreierversuchen, das Ergebnis waren sage und schreibe minimalistische 24 Punkte in den ersten zwanzig Minuten und ein 14-Punkte-Rückstand gegen den Aufsteiger aus Quakenbrück (24:38).

Man muss den Rittern allerdings zugutehalten, dass die Mannschaft keine optimale Vorbereitungszeit und zudem im Gegensatz zum Gegner noch kein ernsthaftes Spiel hatte – das erste Saisonspiel gegen Nürnberg vor einer Woche musste ausfallen. Trotzdem waren die treuen Kirchheimer Zuschauer geschockt von der schlechten Vorstellung ihrer Mannschaft – es konnte eigentlich nur besser werden in der zweiten Hälfte.

So kam es dann auch – die Pausenansprache von Coach Parra zeigte Wirkung und beim 38:45 nach 6 Minuten im dritten Viertel keimte wieder Hoffnung in der Sporthalle Stadtmitte auf. Vor dem letzten Spielabschnitt waren die Knights auf sechs Punkte herangekommen (44:50) und hatten sich erfolgreich zurück ins Spiel “gebissen”.

Auch der Beginn des letzten Viertels gehörte den Rittern: ein Korbleger durch Goodwin und ein Dreier von Tim Koch ließen den Drachen-Vorsprung auf lediglich zwei Punkte dahinschmelzen (51:53) – das Spiel stand nun auf der Kippe, die Halle brodelte, noch waren sieben Minuten auf der Uhr.

Die Dragons konterten durch zwei Dunks von Morant (51:57), Graf und Goodwin brachten die Ritter erneut in Schlagdistanz (55:57) aber die Dragons hatten den Spieler, der an diesem Abend den Unterschied ausmachte – Routinier Chase Griffin. Immer wenn es brenzlig wurde für Quakenbrück war der 35-jährige Scharfschütze zur Stelle – 20 Punkte/6 Assists, 4 von 8 Dreiern getroffen, Effektivitätswert 26!

46 Sekunden vor Schluss brachte ein Dreier von Graf die Knights noch einmal auf zwei Punkte heran (60:62) und wieder war es Griffin, der den Sack endgültig zumachte – sein Sprungwurf und zwei verwandelte Freiwürfe besiegelten die erste Heimniederlage der Saison 2018/19 für die Kirchheimer Ritter trotz toller Aufholjagd.

Das nächste Heimspiel findet bereits am kommenden Samstag, den 6. Oktober 2018 um 19.30 Uhr in der Sportalle Stadtmitte statt. Gegner werden die Gladiators Trier sein – kein leichter Auftakt für die Knights.

Statistik:

Kirchheim Knights: Graf (15/8 Ass./8 Reb.), Canty (4), Goodwin (10), Koch (6), Wohlrath (2), Daubner (3), Rendleman (10/8 Reb.), Kronhardt (4/8 Reb.), Nicklaus (0), Abraha (n.e.), Wenzl (6)

Artland Dragons Quakenbrück: Griffin (20), Bland (6), Albrecht (12), Morant (10), Hundt (8), Rockmann (6), Malu (0), Lavrinovicius (5), Curth (0), Herold (0), Smoot (n.e.)

Autor: Rainer Lamprecht

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