Im “Weihnachtsspiel” 2019 verteidigten die Kirchheimer Ritter ihre Burg gegen den Ansturm der Artland Dragons und setzen damit ihre Siegesserie von mittlerweile vier gewonnen Spielen in Folge fort. Damit liegen nun drei Siege zwischen den Rittern und Abstiegsrängen und Verantwortliche und Spieler können deutlich entspanntere Weihnachten feiern als man vor wenigen Wochen noch vermuten musste.

Die Artland Dragons (Quakenbrück) kämpfen in ihrer zweiten PRO A - Saison in der 2. Basketball Bundesliga gegen den drohenden Abstieg - auch wenn erst knapp die Hälfte der Hinrunde gespielt ist und die untere Tabellenhälfte noch eng beieinander ist. Trotzdem, mit erst vier Siegen auf dem Konto muss man schon eine starke Rückrunde spielen um die erfahrungsgemäß nötigen ca. 10 - 11 Siege zu holen. Aber diese Saison in der 2. Basketball Bundesliga Pro A ist diesmal wirklich sehr ausgeglichen, den Unterschied machen auch in den hinteren Regionen oft nur Kleinigkeiten aus.

Den in Kirchheim anstehenden Trainerwechsel haben die Dragons schon vollzogen - für den glücklosen Florian Hartenstein übernahm der bisherige Co-Trainer Tuna Isler das Ruder des schlingernden Drachenbootes.

Erst am letzten Freitah hatten die Drachen ihren vierten Sieg und das mit 25 Punkten Vorsprung gegen Ehingen/Urspring geholt. Am vorletzten Spieltag waren sie ganz nahe an einem Sieg gegen Jena, erst in den letzten Minuten konnte sich der Drittplatzierte absetzen - die Ritter waren gewarnt!

Die Dragons mussten in der Sporthalle Stadtmitte auf Lavrinovicius verzichten, einer ihrer großen Spieler unter dem Korb an der Seite von Routinier Robert Oehle. Ein Vorteil für die Ritter denn bei denen waren Kronhardt, Rendleman und auch noch Pape und Hahn einsatzfähig.

Die ca. 1.000 Zuschauer sahen zunächst etwas passive Knights und so gingen die Drachen schnell mit 0:7 in Führung. Danach punkteten auch die Knights durch zwei Dreier von McCloud und Graf, aber beim 8:15 war denn doch eine Auszeit der Ritter fällig denn Robert Oehle hatte bis dahin bereits 8 Punkte für die Drachen erzielt und die Gastgeber hatten schwere Probleme ihn zu verteidigen.

Der Vorsprung der Dragons wuchs dennoch bis zum 11:20 aus Kirchheimer Sicht aber dann trafen drei Dreier hintereinander von Koch, Rendleman und Graf mitten ins Drachenherz (20:20). Quakenbrück nahm die nötige Auszeit und ging bis zum Ende des ersten Viertels noch einmal in Führung (20:22).

Zu Beginn der zweiten zehn Minuten intensivierten die Ritter ihre Verteidigung und es gelang ihnen ein 12:0-Lauf zum 32:22. Über 5 Minuten blieben die Quakenbrücker bei diesem Lauf ohne Punkte und die Ritter mussten sich vorwerfen lassen nicht mehr Kapital aus dieser katastrophalen Phase des Gegners geschlagen zu haben. Beide Mannschaften überboten sich immer wieder in Fehlwürfen und Ballverlusten - schön war das nicht!

Das Versäumnis der Ritter wurde denn auch bestraft - die Drachen konterten mit einem 0:11-Lauf und waren plötzlich ihrerseits wieder in Führung (32:33). Nun waren die Knights drei Minuten ohne Korberfolg geblieben und erst ein Dreier von Tim Koch brachte Kirchheim wieder in Führung (35:33). Bei Halbzeit stand es dann 42:42 und die Zuschauer hatten ein wechselhaftes Spiel gesehen. Robert Oehle hatte starke 16 Punkte auf dem Konto, sicher ein Thema in der Kabine bei den Knights.

Kirchheim kam gut aus der Pause und zog auf 52:44 davon, die Drachen liessen sich aber wieder nicht abhängen und kamen erneut heran. Nach knapp 4 Minuten im dritten Viertel kassierte Oehle jedoch bereits sein viertes Foul und musste vorläufig auf der Bank Platz nehmen - ein Foul mehr und er war aus dem Spiel! Die Ritter gingen mit einer knappen 62:58-Führung ins letzte und entscheidende Viertel.

Wieder waren vier Minuten gespielt im vierten Viertel da beginn Oehle sein fünftes Foul und noch ein technisches Foul wegen Meckerns dazu - Feierabend für den überragenden Mann der Drachen, dem damit nur noch 3 Punkte in der zweiten Hälfte verbuchen konnte zu seinen 16 von vor der Pause. Damit war auch nur noch Paul Albrecht übrig bei den Drachen um als “Big Man” den Korb zu beschützen - die Ritter konnten dieses Manko bei den Drachen aber nicht so richtig spielentscheidend nutzen.

Kirchheim führte nun mit 71:62 aber zwei Dreier von Bland brachten Quakenbrück auf 72:68 heran. Auszeit Kirchheim bei noch ca. 4 Minuten Restzeit.

Am Ende war es der bis dahin glücklose McCloud der den Sieg für die Ritter sicherstellte. Die Drachen kommen zwar noch einmal auf 78:75 nach einem Foul von Wohlrath an Dunbar heran, aber bei nur noch 8 Sekunden auf der Uhr war McCloud auf dem Weg zum Korb, wurde gefoult, ging an die Freiwurflinie und behielt die Nerven. Ansonsten war das ein rabenschwarzer Tag von McCloud, aber eben mit wichtigen verwandelten Freiwürfen in der Crunchtime zum 80:75.

Rabenschwarz war der Abend aber auch für Chase Griffin auf Quakenbrücker Seite. Er der die Ritter schon des öfteren mit seine Dreiern weh getan hatte traf diesmal nur 1 von 8 Versuchen (insgesamt 1 von 13 Würfen).

Bester Mann bei den Knights war Keith Rendleman mit einem Double-Double aus 14 Punkten und 10 Rebounds, dazu noch 4 Vorlagen für seine Mitspieler, Graf erzielte ebenfalls 14 Punkte und leitete klug das Spiel der Knights.

Nach Weihnachten haben die Ritter zwei Auswärtsspiele in Folge, zuerst am 29. Dezember 2019 in Bremerhaven und anschließend am 4. Januar 2020 in Quakenbrück. Das nächste Heimspiel findet am Freitag den 10. Januar 2020 um 20 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte statt. Die Tigers aus Tübingen wollen Revanche für die Heimniederlage von vor zwei Wochen gegen die Ritter nehmen.

Statistik:

Kirchheim Knights: Graf (14/3 Ass.), McCloud (11), Brauner (7), Koch (10), Butler (0/4 Reb.), Wohlrath (6), Pape (7/7 Reb.), Kronhardt (9), Rendleman (14/10 Reb./4 Ass.), Hahn (2)

Artland Dragons: Griffin (3), Hundt (10/5 Ass.), Bland (18/7 Ass.), Oehle (19), Döding (3), Albrecht (3), Ebinum (0), Dunbar (19/9 Reb.), Herold (0), Lau (n.e.)

Key-Stats Kirchheim Knights: Offensive-Rebounds 10 (-4), Defensive-Rebounds 31 (+2), Assists 17 (-2), Steals 5 (+-0), Turnover 12 (+4), Blocks 4 (+3), Fouls 21 (-4), Dreierquote 40 % (+15 %), Freiwürfe 62 % (-12 %)

Autor: Rainer Lamprecht

Bilder vom Spiel in unserer Galerie