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Im ersten Heimspiel des Jahres 2020 in der 2. Basketball Bundesliga Pro A standen sich die Lokalrivalen Kirchheim und Tübingen gegenüber. Im Dezember hatten die Tigers eine bittere Niederlage gegen die Knights einstecken müssen - drei Minuten vor Schluß führte man noch mit acht Punkten und bekam dann noch unglaubliche 21 Punkte von den Rittern eingeschenkt. Es war vor allem Jalan McCloud der die Tigers zur Strecke brachte ...

 Die Tigers haben sich in der Zwischenzeit von Trainer Doug Spradley getrennt, vier der letzten fünf Spiele verloren und hinken insgesamt hinter den Erwartungen her. Der bisherige Assistent Andrew Hipsher hat nun vorübergehend das Sagen bis ein neuer Coach gefunden ist. Auch bei Kirchheim steht nach der Interimslösung Wenzl/Schmidt mit David Rösch ein neuer Headcoach an der Seitenlinie - auch er war schon Trainer-Assistent in Tübingen in der letzten Saison unter Georg Kämpf.

Tübingen war also auf Revanche aus - die Mannschaft muss nach dem geforderten Rauswurf von Spradley zeigen dass sie tatsächlich mehr kann. In den Reihen der Tüübinger stehen mit Center Enosch Wolf
und dem gebürtigen Kirchheimer Besnik Bekteshi zwei Ex-Spieler der Knights die jedes Jahr einmal in der Sporthalle Stadtmitte auflaufen.

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Die Kirchheim Knights mussten ohne ihren Spielmacher Dajuan Graf auskommen der wegen einer Kopfprellung ausfiel. Bei Tübingen waren bis auf den schon länger verletzten Center Philipp Neumann alle Spieler verfügbar.

Vor offiziell ca. 1.400 Zuschauern begannen beide Teams schnell zu punkten. Bei Kirchheim teilte sich Nico Brauner mit McCloud den Spielaufbau - der leistete sich mit schlampigen Pässen aber gleich drei Turnover im ersten Viertel und wirkte bis dahin ganz und gar nicht überzeugend. Trotzdem übernahmen die Ritter bald die Führung (15:8), beide Mannschaften vernachlässigten noch die Verteidigung und so ging es mit 26:23 in die erste Viertelpause. Center Andreas Kronhardt hatte mit 8 Punkten gegen Enosch Wolf schon mal ein Zeichen gesetzt.

Im zweiten Viertel erhöhten die Ritter auf 32:27 und Tübingen nahm die erste Auszeit. Kirchheim brachte den Ball immer wieder unter den Korb zu Kronhardt und Rendleman und die punkteten hochprozentig. Kirchheim führte fünf Minuten vor der Halbzeit erstmals zweistellig nach Punkten (39:29) und hielt den Vorsprung auch bis zum Ende der ersten zwanzig Minuten (49:37).

Nach der Pause gelang den Knights zunächst wenig, freie Dreier wurden versemmelt, Turnover häuften sich auf Kirchheimer Seite und Tübingen kam besser ins Spiel (53:49). Dann leistete sich Center Enosch Wolf bereits sechs Minuten vor Ende des dritten Viertels sein viertes Foul und musste bis kurz vor Ende des Spiels auf der Bank Platz nehmen. Die Ritter nutzten das aus, aber gegen die dann von Tübingen praktizierte Zonenverteidigung sahen sie zunächst nicht besonders gut aus und am Ende des dritten Viertels war noch alles offen (64:57).

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In den ersten Minuten des Schlussabschnitts begannen die Knights dann endlich von hinter der Dreierlinie zu treffen. Zweimal Wohlrath und einmal Hahn trafen zum 73:64. Die Tigers kamen zwar noch einmal auf 75:71 heran aber ein weiterer Dreier des starken Nico Brauner zum 79:71 drei Minuten vor dem Ende läutete die Crunchtime ein und in der liessen die Ritter keinen Zweifel mehr aufkommen - Kirchheim gewann letztlich verdient mit 98:74 und steht nun mit ausgeglichener Bilanz 9 Siege/9 Niederlagen) auf Platz 9.

Jalan McCloud steigerte sich im Verlauf des Spiels und war am Ende mit 19 Punkten Topscorer des Abends, sehr gut auch Kronhardt und Rendleman - beide Center der Ritter mit überzeugendem Auftritt in einer geschlossenen Mannschaftsleistung.

Bereits am Mittwoch nächster Woche (15. Januar 2020) treten die Kirchheim Knights in Rostock gegen die Seawolves an. Das nächste Heimspiel ist deshalb schon am Samstag 18. Januar 2020 um 19 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte - Gegner werden die Uni Baskets Paderborn sein, die eine starke Saison spielen.

Statistik:

Kirchheim Knights: McCloud (19/5 Ass.), Brauner (8/6 Ass.), Koch (6), Butler (6), Wohlrath (11), Pape (4), Kronhardt (13/7 Reb./5 Ass.), Rendleman (11/9 Reb./2 Ass.), Hahn (11), Haziri (n.e.), Palmieri (n.e.)

Tigers Tübingen: Bekteshi (5), Baldwin (17/8 Ass./7 Reb.), Wolf (7), Davis (2), Strings (16/8 Reb.), Niyama (5), Smith (13/4 Reb./6 Ass.), Stammberger (7), Graham (2)

Key-Stats Kirchheim Knights: Offensive-Rebounds 10 (-5), Defensive-Rebounds 38 (+10), Assists 21 (+3), Steals 7 (-2), Turnover 16 (+3), Blocks 5 (+2), Fouls 17 (-1), Dreierquote 34 % (+8 %), Freiwürfe 74 % (+14 %)

Autor: Rainer Lamprecht