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Das war ein hartes Stück Arbeit für die Ritter und sehr viel länger hätte das Spiel am Samstagabend auch nicht dauern dürfen - die Ritter taumelten, liessen sich die zwei Siegpunkte aber dann doch nicht mehr entreissen.

Mit den Uni Baskets Paderborn kam eine der in dieser Saison überraschend starken Mannschaften nach Kirchheim. Paderborn stellt die nach Punkten zweitbeste Offensive der 2. Basketball Bundesliga Pro A (im Schnitt 87,7 Pkt.), herausragend dabei McCullum mit durchschnittlich 18 Punkten pro Spiel - und mit einem Effektivitätwert von 24 bester Spieler der 2. Basketball Bundesliga. Für besondere Verteidigung sind die Uni Baskets dagegen nicht bekannt - sie punkten einfach besser als der Gegner und mit dieser Taktik standen sie immerhin vor der Partie am Samstagabend auf Platz 5 der Tabelle.

 

Bei den Kirchheim Knights fehlte weiterhin der von einer fiebrigen Erkältung heimgesuchte Topscorer Jalan McCloud, ein Manko das die Ritter nur sehr schwer kompensieren können, wie schon bei der Niederlage am Mittwoch in Rostock deutlich wurde. An diesem Abend übernahm das glücklicherweise Mitch Hahn der einen Sahnetag erwischt hatte, 5 von 6 Dreierversuchen traf und zuletzt 17 Punkte zum Sieg beisteuerte.

Mit Ivan Buntic stand auch dieses Mal wieder ein Ex-Kirchheimer in den Reihen des Gegners. In der Saison 2013/14 stand er in Diensten der Knights, seit seinem Wechsel im Sommer 2014 ist er Center des Paderborner Teams. Sechs Jahre im selben Team - eine Besonderheit in der schnelllebigen Profi-Basketballszene!

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Kirchheim begann schläfrig und ohne “Spannung” - 3 Ballverluste in den ersten drei Minuten des Spiels und ein Zwischenstand von 2:9 zwangen Neu-Coach David Rösch zur ersten Auszeit kurz nach Spielbeginn. Sechs Punkte des starken Nico Brauner brachten die Ritter dann endlich ins Spiel und am Ende des ersten Viertels gelang Keith Rendleman mit zwei verwandelten Freiwürfen sogar noch die erste Führung der Ritter an diesem Samstagabend (24:22).

Das zweite Viertel artete in ein wildes Hin- und Hergerenne mit zahlreichen Ballverlusten aus - zur Halbzeit hatte Kirchheim bereits 9 Turnover, Paderborn auch schon deren 8. Aber immerhin stimmte die Einstellung bei Kirchheim - 11 Offensivrebounds relativierten die zahlreichen Ballverluste und sorgten bis dahin für eine eindeutige Reboundüberlegenheit der Ritter (20:11).

Die Offensive wurde in diesem Viertel vor allem von Mitch Hahn getragen, der in diesen zehn Minuten 11 Punkte erzielte und dabei 3 von 4 Dreierversuchen traf! Auffällig auch die geringe Foulbelastung auf beiden Seiten - lediglich fünf Fouls von Kirchheim und vier Fouls von Paderborn standen bei Halbzeit auf der Anzeigetafel, eine Seltenheit in einem Basketballspiel der zweiten Liga.

Die Kirchheim Knights führten knapp mit 46:45 und auch Paderborn hatte wie gewohnt gut von aussen getroffen (6 von 14 Dreierversuchen).
Nach der Pause kamen die Ritter aber besser aus der Kabine und schraubten den Vorsprung innerhalb von vier Minuten auf zwölf Punkte (61:49), wieder hatte Hahn zwei Dreier versenkt und auch Tim Koch traf einmal. Paderborn nahm eine Auszeit um nicht abreissen zu lassen, aber nun traf auch noch Till Pape von jenseits der Dreierlinie und so betrug der Abstand vor dem letzten Viertel immer noch zehn Punkte (71:61).

Das Dreierfestival der Ritter setzte sich auch in den ersten fünf Minuten des letzten Viertels fort - Nico Brauner wollte nicht zurück stehen und traf zweimal, Tim Koch und Kevin Wohlrath trafen ebenfalls und Kirchheim führte fünf Minuten vor Schluss mit beruhigenden 17 Punkten Vorsprung (86:69/35. Min.).

Von wegen “beruhigend” - die Ritter wähnten sich schon als sichere Sieger und stellten mehr oder weniger das Spielen/Kämpfen ein. Die Folge war ein 0:13-Lauf der Uni Baskets Paderborn zum 86:82 und noch waren über zwei Minuten zu spielen. Da hatte auch eine Auszeit von Coach Rösch nicht geholfen, bei den Knights brachen alle Dämme und die Nerven begannen zu flattern.

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Am Ende brachten die Ritter in Person von Graf und Koch den Sieg an der Freiwurflinie in trockene Tücher - auch wenn die zwei besten Freiwerfer der Ritter dabei noch drei Stück versemmelten und die Zuschauer ins Schwitzen brachten. Dajuan Graf behielt schliesslich die Übersicht und verwandelte zwei Freiwürfe zum 91:87 - er kommt mit dem Druck am Ende in engen Spielen am besten klar.

Topscorer an diesem Abend wurde Mitch Hahn mit 17 Punkten (5 von 6 Dreier getroffen), sechs Spieler der Knights punkteten zweistellig und konnten so den Ausfall von McCloud kompensieren. Da half die diesmal sehr gute Team-Dreierquote von 46 % (12 von 26 Versuchen getroffen) ungemein und auch das gewonnene Reboundduell (40:31) sprach für die Ritter. Spielmacher Dajuan Graf schrammte nur knapp an einem Double/Double vorbei - 14 Punkte, 9 Assists und nur 1 Turnover unterstreichen seinen Wert für die Ritter.

Kirchheim hat nun 10 Siege bei 10 Niederlagen und steht im Mittelfeld der Tabelle. Zum ersten Abstiegsplatz sind es aber nur vier Siege Abstand - und zur Zeit punkten alle Mannschaften bis auf Ehingen, die langsam den Anschluss verlieren.

Noch ist also alles möglich - zu sicher darf man sich in dieser Saison nicht sein! Das nächste Heimspiel der Kirchheim Knights findet am 1. Februar 2020 um 19 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen den stark aufspielenden Neuling Schwenningen Panthers statt.

 Statistik:

Kirchheim Knights: Graf (14/9 Ass.), Brauner 12/7 Ass.), Koch (11), Butler (2), Wohlrath (5), Pape (12), Kronhardt (6/9 Reb.), Rendleman (12/5 Reb.), Hahn (17), Haziri (n.e.), Nicklaus (n.e.)

Uni Baskets Paderborn: McCullum (17/6 Ass.), Ward (15/4 Ass.), Trapp (5), Mixich (13), Seiferth (14), Buntic (13), Logan (8/11 Reb./4 Ass.), Ballhausen (0), Reuter (2)

Key-Stats Kirchheim Knights: Offensive-Rebounds 15 (+8), Defensive-Rebounds 25 (+1), Assists 19 (+-0), Steals 10 (+1), Turnover 14 (+1), Blocks 1 (-2), Fouls 13 (+2), Dreierquote 46 % (+14 %), Freiwürfe 69 % (+2 %)

Autor: Rainer Lamprecht