Der dringend benötigte erste Sieg in der Saison 2019/20 der 2. Basketball Bundesliga Pro A am letzten Wochenende in Paderborn hat den Rittern sichtlich gut getan. Trotz des Ausfalls von Center Andreas Kronhardt boten die Ritter am Samstagabend dem hohen Favoriten aus Sachsen über das gesamte Spiel Paroli und hatten am Ende nur nicht das nötige Glück um die Überraschung zu schaffen.

Mit den NINERS aus Chemnitz war ein Urgestein der Pro A zu Gast in Kirchheim, mit dem man sich schon zahlreiche spannende Duelle geliefert hat. Die NINERS sind allerdings schon seit Jahren auf dem Sprung ins deutsche Basketball-Oberhaus BBL, nur hat es bislang immer wieder an Kleinigkeiten zur Realisierung des Ziels gemangelt - so wie letztes Jahr als man als souveräner Tabellenerster im fünften und entscheidenden Spiel des Playoff-Halbfinales an Hamburg scheiterte.

Dieses Jahr soll es nun aber wirklich klappen - das Umfeld in Chemnitz ist bereit für den Aufstieg ins Basketball-Oberhaus BBL.

Anders die Kirchheimer Ritter - man steht mit dem Rücken an der Wand der Sporthalle Stadtmitte und muss um den Anschluss in der Tabelle der Pro A kämpfen. Mit der Rückkehr von Spielmacher Dajuan Graf kam wieder mehr Stabilität im Ballvortag ins Spiel der Knights, dafür hatte Jalen McCloud gegen die NINERS nicht seinen besten Tag erwischt. Dazu noch der kurzfristige Ausfall von Kronhardt der Vater einer Tochter wurde und deshalb nicht zur Verfügung stand - Glück für Kronhardt, Pech für die Ritter!

Beide Teams begannen mit wenig Intensität in der Sporthalle Stadtmitte. Es wurde auf beiden Seiten Einiges liegen gelassen, trotzdem erzielten beide Mannschaften über zwanzig Punkte im ersten Viertel (22:23).

Im zweiten Viertel gelang den Rittern ein kleiner Lauf und dank zweier Dreier von Hahn hintereinander führte Kirchheim nach 16 Minuten mit 37:30. Chemnitz’ Coach Pastore musste zur Auszeit greifen um seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Doch die Knights blieben am Drücker und erhöhten den Vorsprung sogar auf elf Punkte (43:32/18. Min.). Bis zur Halbzeit verkürzten die NINERS diesen allerdings wieder auf sechs Punkte (44:38) - trotzdem überraschend wie gut Kirchheim mithalten konnte.

Bei fast identischen Wurfquoten aus dem Feld machten den Unterschied bis dahin die Freiwürfe aus: Kirchheim hatte 9 Versuche und traf davon 8 (89%), Chemnitz hatte keinen einzigen Freiwurf.

Leider kamen die Ritter (nicht zum ersten Mal) schlecht aus der Kabine und gerieten schnell ins Hintertreffen. Ein 14:0-Lauf der NINERS innerhalb von vier Minuten führte zum 46:52 - die Verhältnisse waren gerade gerückt. Aber die Knights rissen sich zusammen und liessen sich nicht beirren - so überlegen war Chemnitz an diesem Abend nicht. Am Ende des dritten Viertels war man wieder gleichauf (62:62) und die letzten zehn Minuten versprachen spannend zu werden.

Chemnitz legte zunächst vor (64:70), aber bei Kirchheim hielt der sehr starke Keith Rendleman dagegen und brachte die Ritter wieder in Schlagdistanz (71:74/37. Min.). Pape und Brauner verkürzten nach einigen wilden Szenen 60 Sekunden vor Schluss sogar auf einen Punkt (75:76) - die Halle war bereit zu explodieren!

Chemnitz nahm eine Auszeit - und Ziegenhagen verlor anschliessend den Ball! Vorteil und Ballbesitz Kirchheim bei noch 44 Sekunden Restzeit - aber der Dreier von Brauner verfehlte das Ziel und es waren nur noch 22 Sekunden zu spielen. Kirchheim musste nun foulen um noch einmal in Ballbesitz zu kommen, Chemnitz verwandelte beide fälligen Freiwürfe und führte nun 75:78 bei verbliebenen 13 Sekunden.

Die Ritter hatten nach einer Auszeit also noch die Chance zum Ausgleich durch einen Dreier - aber der Wurf von Hahn traf nicht das Ziel.

Schade - es wäre tatsächlich eine Überraschung möglich gewesen, ein Big Point sozusagen.

Am nächsten Spieltag, dem nächsten Donnerstag (31.10), sind die Knights spielfrei, am nächsten Samstag (03.11.) treten sie bei den Nürnberg Falcons an.

Das nächste Heimspiel findet am Samstag den 09. November 2019 um 19 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte statt. Gegner werden die schwächelnden PS Karlsruhe Lions sein - ein wichtiges Spiel für die Ritter.

Statistik:

Kirchheim Knights: Graf (15/5 Ass.), McCloud (2), Brauner (14/3 Ass.), Koch (7), Butler (3), Wohlrath (3), Pape (6), Rendleman (16), Haziri (n.e.), Hahn (9)

NINERS Chemnitz: Matthews (5), Ziegenhagen (15), Richter (16/9 Reb.), Harris (15), Carter (11), Figge (0), Lodders (4), Hoppe (n.e.), Wimberg (7), Johnson (4), Elliott (2)

Key-Stats Kirchheim Knights: Offensive-Rebounds 8 (-2), Defensive-Rebounds 18 (-7), Assists 16 (-4), Steals 7 (+1), Turnover 10 (-6), Blocks 3 (-1), Fouls 15 (-3), Dreierquote 37 % (+5 %), Freiwürfe 88 % (+10 %)

Autor: Rainer Lamprecht

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